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Geschichte der Modellbahnen am Mierendorffplatz GmbH

Erste Anfänge 1981 durch Jürgen Stephan:

Im heutigen Imbiss „Samir“, Mierendorffplatz 16, betrieb Christel Gresens einen kleinen Spielwaren-An-und Verkauf. Hier etablierte Jürgen Stephan einen Schrank, in dem die „Modellbahnabteilung“ präsentiert wurde. Die aufstrebende Sammlergemeinde und die steigenden Preise für Märklin-Modelle der 50er Jahre ließen diesen Schrank schnell zu klein werden. Daher mieteten Beide die benachbarten Räume des Pelzhandels "Pelzbraun".

Im Spätsommer 1982 wurde die JSM-Modellbahn-Vertriebs GmbH gegründet. Aus persönlichen Gründen konnte Jürgen Stephan nicht Geschäftsführer werden, so das zunächst Frau Gesens die Geschäftsführung übernahm. Das schnell aufstrebende Unternehmen hatte bald mehrere Angestellte, von denen hier nur Dina Harmuth, spätere Dina Falkenthal genannt sein soll. Zusammen mit dem umtriebigen Jürgen Stephan hat die kenntnisreiche und modellbahninteressierte Frau Falkenthal aus dem kleinen An- und Verkauf einen bekannten und wohlsortierten Modellbahnladen gestaltet. Das Geschäft hatte bald Geldbedarf, da die Umsätze wohl stark anstiegen, aber die stets vollen Läger, insbesondere mit Artikeln der seinerzeit ebenfalls prosperierenden Firma Roco aus Salzburg auch bezahlt werden wollten.

Hier fand sich der Bauingenieur Walter Ulbrich, der als Geldgeber und tätiger Teilhaber bereits 1983 in die Firma eintrat und dort viel Zeit verbrachte. In diesem Jahr wurde das Geschäft auch erstmalig erweitert. Der Pelzladen an der Ecke Mierendorffplatz/Sömmeringstrasse wurde dazugemietet und zügig in das Modellbahngeschäft integriert. Der Durchbruch aus dem einen in den anderen Laden wurde als Mierendorffplatz-Sömmeringtunnel mit einer Länge von 0,85 m benannt.

Das Unternehmen hatte stets einige Mitarbeiter, meist als Aushilfen oder Teilzeitbeschäftigte. Als eine neue Aushilfe gesucht wurde, fand sich im Herbst 1984 Hartmut Weidemann, ebenfalls seit Kindertagen modellbahninteressiert.

Das Jahr der Eisenbahn 1985, 150 Jahre deutsche Eisenbahn, und die gute Sortierung bescherten dem Unternehmen enorme Umsätze, auch in den Folgejahren.

Eine Schwachstelle des Geschäftes stellte das junge Unternehmen jedoch bald vor große finanzielle Probleme: Herr Stephan hatte als Kalkulationsgrundlage die 5-er-Kalkulation zum Maßstab der Dinge gemacht. D.h., er hat den Verkaufspreis für die seinerzeit in sehr großen Stückzahlen verkauften Lokomotiv-Neuheiten nicht nach kaufmännischen Regeln festgelegt, sondern er hat bei der damals starken Konkurrenz im Schaufenster deren Preis ermittelt und grundsätzlich 5 Mark weniger genommen. Da die vielen Neuheiten einen nennenswerten Umsatztanteil ausmachten, war der beim An- und Verkauf erwirtschaftete Gewinn schnell aufgebraucht. Da die Rechnungen dennoch bezahlt werden mussten, suchte Herr Stephan stets nach Geldgebern, die er mit Redegewandtheit auch fand.

Dennoch stellte sich bereits 1987 eine starke Überschuldung des Unternehmens heraus und Steuerberater, Geldgeber und die Hausbank drängten auf eine Lösung.

Im Herbst 1988 gab Herr Stephan seinen Anteil ab und stieg aus der Firma JSM aus. Hartmut Weidemann übernahm seine Position und leitet seither das Unternehmen. Ab dem 1.1.1989 firmiert das Geschäft als „Modellbahnen am Mierendorffplatz GmbH“.

Als erster Stolperstein bei der Neuausrichtung des Geschäfts stellte sich das Jahr 1989 heraus: Mit der Öffnung der deutsch-deutschen Grenze und der folgenden Deutschen Einheit stiegen in den folgenden Jahren die Zinsen für die Altschulden sowie die Miete um mehr als das Doppelte an.

Viele Jahre dauerte der langsame „Wiederaufbau“ des Geschäfts, geleitet von Herrn Weidemann, begleitet von Walter Ulbrich und der immer präsenten Ursula Ost sowie anderen wechselnden Mitarbeitern. Äußerlich sichtbar am neuen Erscheinungsbild, intern durch ein Warenwirtschaftssystem ging es langsam voran.

Erst der komplette Umbau des Geschäfts mit vollständiger Entkernung der Räume, einer völlig neuen Ladeneinrichtung mit starkem Gewicht auf der Ausstellungsfläche in vielen schönen Vitrinen und ein konsequenter Abbau von alten Lagerbeständen brachten den Durchbruch. Endlich konnten Miete, Löhne und Rechnungen pünktlich bezahlt werden!

2002 konnte das Geschäft noch einmal erweitert werden. Der langjährig ansässige Zooladen in der Sömmeringstrasse gab seine Geschäftsräume ab und die Vergrößerung der Verkaufsräume erfolgte umgehend. Hier wurde etwas später der bisher einzige Märklin-Shop in Berlin installiert.

Seit 2001 bildet Hartmut Weidemann auch zum Kaufmann im Einzelhandel aus. Die langjährigen Mitarbeiter Dirk Krüger und Sören Huschke wurden hier ausgebildet. Zusammen mit Thomas Pohl, der seit Jahren die Second-Hand_Abteilung betreut, und gegenwärtig drei Auszubildenden, arbeiten gegenwärtig sieben Mitarbeiter im Geschäft.

Auch wenn der Modellbahnboom der 1980er Jahre in dieser Form nicht mehr zu erwarten ist, sehen wir als gut organisiertes und zuverlässiges Fachgeschäft der Zukunft positiv entgegen.